kleine Kräuterkunde
 

Zitronenmelisse

Melissa officinalis - Labiatae

Anbau
Zitronenmelisse liebt einen lockeren, gedüngten, humosen und sandigen Lehmboden. Sie sollte in sonnigen, nicht zu trockenen und vor Wind geschützten Lagen stehen.

Gesät wird von Mitte bis Ende April oder aber von Anfang August bis Mitte September direkt im Freiland. Reihenabstand 40 cm, Aussaatmenge 50 Korn pro laufenden Meter.

Da Zitronenmelisse ein Lichtkeimer ist, darf der Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Während der Keimung sollte der Samen immer gut feucht gehalten werden. Da die Zitronenmelisse sehr wärmebedürftig ist, dauert die Keimzeit ziemlich lange (21—28 Tage). Werden die Pflanzen im Gewächshaus vorgezogen, dauert es bis zur Keimung nur ca 14 Tage. Sind die Pflanzen aufgelaufen, werden sie auf 30 cm in der Reihe vereinzelt. Nach dem ersten Schnitt der jungen Triebspitzen gibt man am besten eine Stickstoffkopfdüngung.

Um die Zitronenmelisse in rauhen Lagen vor Frost zu schützen, ist eine Reisigabdeckung empfehlenswert.

Mit Beginn des Frühjahrs gibt man den Pflanzen noch eine Kopfdüngung und achtet darauf, daß der Boden immer gut mit Torf oder verrottetem Mist bedeckt ist, um ein zu starkes Austrocknen zu verhindern.

Da die Zitronenmelisse zu den flachwurzelnden Pflanzen gehört, darf nur vorsichtig gehackt werden.

Geerntet werden die jungen Blätter und Triebspitzen kurz vor der Blüte, am besten in den frühen Nachmittagsstunden, denn dann ist der Anteil an ätherischen Ölen am höchsten.

 

Konservierung
Zitronenmelisse kann zwar getrocknet werden, doch verliert sie dann stark an Aroma. Ideal ist es, sie frisch zu  verwenden oder in Öl einzulegen. Auch Einfrieren ist möglich.

Zitronenmelisse findet nicht nur in der Küche Verwendung, sondern wird auch gerne von Bienen angeflogen. Lassen Sie deshalb einige Pflanzen als Bienenweide stehen.

 
 

Verwendung in der Küche
Zitronenmelisse gehört zu den wichtigsten Kräutern in grünen Salaten, paßt zu Kräutersuppen und Soßen, Obstsuppen, Hülsenfrüchten, zu eingelegten Gurken, Kräuteressig, Kräuterbutter, Mayonnaisen und Quark, aber auch zu Bowle und Kräuterlikör sowie zu Wild- und Pilzgerichten, gebratenem und gekochtem Fisch.

Gut macht sich ein wenig des Aromas zu Kalbsragout, Leber, Pute sowie Aal, Hummer und Hering.

In der Küche wird Zitronenmelisse immer frisch verwandt, darf aber nicht mitgekocht werden. Man gibt es feingeschnitten unter Speisen, wenn ein leichtes Zitronenaroma erwünscht ist.

 
 

Verwendung in der Volksheilkunde
Die Zitronenmelisse ist eine alte Heilpflanze und wird bei vielen Krankheiten empfohlen. Ein Aufguß aus den Blättern hilft bei Nervosität, Blähungen, Herzbeschwerden, Schlaflosigkeit, Migräne, Krämpfen in Bauch und Unterleib und kolikartigen Magen- und Darmbeschwerden. Äußerlich wird der Aufguß bei Rheuma, Nerven-, Zahn-, Ohren- und Kopfschmerzen, Quetschungen und Wunden angewandt. Zur Herstellung eines Aufgußes nimmt man 2 - 3 g der frischen oder getrockneten Blätter, übergießt diese mit einer Tasse kochendem Wasser und läßt ihn 3 - 5 Minuten ziehen. Das Ganze wird filtriert und zweimal täglich vor den Mahlzeiten schluckweise getrunken. Frisch gequetschte Blätter wirken kühlend und schmerzstillend bei Bienen- und Wespenstichen.

 

Verwendung in der Kosmetik
Zusätze von Zitronenmelisse bei Reinigungslotionen, Gesichtswassern und Cremes sind besonders bei trockener  und empfindlicher Haut zu empfehlen.

Melissentinktur wird dem Mundwasser zugegeben. Sie gibt einen frischen Atem und desinfiziert auf milde Art den Mund- und Rachenraum. Zur Herstellung der Tinktur gibt man 10 g der getrockneten Blätter in 0,1 Liter hochprozentigen Alkohol, füllt dies in eine dunkle Flasche und bewahrt sie an einem warmen Platz auf. Nach 4 Wochen wird der Sud filtriert und bei Bedarf genommen.

Zitronenmelisse
Zitronenmelisse
Melissa officinalis
Labiatae
 

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