kleine Kräuterkunde

Thymian

Thymus vulgaris - Labiatae

Anbau
Thymian benötigt, um sich gut entwickeln zu können, einen trockenen, warmen Standort in sonniger Lage. Am besten gedeiht er auf steinigen, kalkhaltigen Böden. Der Boden darf nicht mit frischem Mist aufbereitet sein. Auch mit Dünger sollte nur sparsam umgegangen werden.

Die Aussaat ist ab Mitte Februar im geheizten Gewächshaus oder Frühbeetkasten möglich, Freilandaussaaten von Mitte April bis Mitte August. Nach der Aussaat wird der Samen nur leicht angedrückt, aber nicht mit Erde abgedeckt. Die Keimzeit beträgt je nach Bodentemperatur 7 bis 21 Tage. Ab Mitte Mai kann Thymian im Abstand von 20x20 cm gepflanzt werden.

Beim Thymian ist eine mehrjährige Ernte möglich, jedoch benötigt er in rauhen Lagen einen Winterschutz. Alle 3 - 4 Jahre muß der Bestand erneuert werden, da alte Pflanzen verholzen und an Würzkraft verlieren. Verwendet werden die jungen Blätter und Triebspitzen. Die Haupternte sollte kurz vor der Blüte erfolgen, denn zu dieser Zeit besitzt der Thymian die stärkste Würzkraft. Werden die Blätter zur Mittagszeit geschnitten, ist der Anteil an ätherischen Ölen am höchsten.

 

Konservierung
Thymian läßt sich sehr gut durch Trocknen, Einfrieren oder Einlegen in Essig konservieren.

 
 

Verwendung in der Küche
Thymian kann sowohl mitgekocht als auch mitgebraten werden. Weil er eine starke Würzkraft besitzt, wird er nur in kleinen Mengen den Speisen zugesetzt.

Gut eignet er sich zu Kartoffelgerichten, Tomaten, Kürbis, Auberginen, Paprika, Hülsenfrüchten, zu Blatt-, Gurken-, Tomaten- und Selleriesalaten, zu Frikadellen, Fleisch, Fisch, Wild und Geflügel sowie zum Würzen von Blut- und Leberwurst, zur Füllung von Leberknödeln und Pasteten, mit Melisse und Estragon zusammen für Kräuteressig, aber auch für Braten-, Kräuter- und Wildsoßen, zum Würzen von Pizzen und zur Herstellung von Kräuterbutter sowie zur Likörherstellung und zur Zubereitung von süßen Cremes.

 

Verwendung in der Volksheilkunde
Thymian wirkt appetitanregend, stark desinfizierend, schleim-, husten- und krampflösend sowie harn- und blähungstreibend.

Hauptsächlich wird Thymian als Tee aus einem Teelöffel des getrockneten Krautes zubereitet verwandt.

Zwei Tassen täglich wirken wohltuend bei Keuch- und Krampfhusten, Bronchialkatarrh und Asthma. Er wird aber auch bei infektiösen Erkrankungen der Verdauungsorgane und der Lungen angewandt. Thymiantee hilft bei Sodbrennen, Blähungen, Durchfall, Magenkrämpfen und Menstruationsbeschwerden.

Außerdem wird Thymian eine günstige Wirkung bei Leberschäden nachgesagt. Mehrmaliges Gurgeln mit Thymiantee hilft bei entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenraum.

Thymianöl, das in der Apotheke erhältlich ist, wird bei Beschwerden der Atem-, Verdauungs- und Harnwege 3 mal täglich, 3 Tropfen auf Zucker eingenommen. Unverdünnt wendet man das Öl bei Quetschungen, geschwollenen Gelenken und Muskelanspannung an.

Zum Einreiben bei Rücken-, Glieder- und Gelenkschmerzen, Erfrierungen, Durchblutungsstörungen und  Nervenschwäche hat sich eine Tinktur aus Thymiankraut bewährt .Zur Herstellung wird das Kraut 8 Tage lang in hochprozentigem Alkohol angesetzt, dann abgepreßt und filtriert.

Ein Thymianbad, hergestellt aus dem frischen Kraut, ist nervenstärkend und unterstützt die anderen Thymiananwendungen.

 

Verwendung in der Kosmetik
Eine wichtige Rolle spielt Thymian in der Bio-Kosmetik. Er wirkt sehr gut gegen fettige und unreine Haut. Aus dem Kraut stellt man Creme, Reinigungsmilch, Salben, hautkräftigende Kräutermayonnaisen und Gesichtswasser her.

Zur Herstellung eines Gesichtswassers gebraucht man 2 Eßlöffel des getrockneten Thymiankrautes, 1 Eßlöffel getrocknetes Salbeikraut, 50 g hochprozentigen Alkohol, 3 Tropfen Thymianöl und 0,2 Liter destilliertes Wasser.

Zunächst werden die verschiedenen Kräuter in einer Porzellanschüssel vermischt und mit dem destillierten Wasser und 40 g Alkohol übergossen. Diese Schüssel wird nun 2 Tage bedeckt stehen gelassen. Dann preßt man das Kraut aus und filtriert es. In den restlichen 10 g Alkohol löst man das Thymianöl auf. Alles wird gut miteinander vermischt und in eine dunkle Flasche gefüllt. Dieses wunderschön duftende Gesichtswasser wirkt mild desinfizierend und wird deshalb bei unreiner und fettiger Haut und bei Akne angewandt.

Thymian
Thymian
Thymus vulgaris
L. Labiatae

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